Wohnblock – authentisches Wohnen

Tag 17. Es war Ente gestern, kein Frosch. Köstlich. In Orangensauce, dazu Reis mit dreierlei Arten Rosinen.

Ich denke, es ist eine Gabe, sich an die Gegebenheiten eines Ortes anpassen zu können, an die Lebensweise. Eine halbe Stunde durch zahlreiche öde Strassen im «Sektor B» laufen, um ein feines Müesli zu essen statt gefrorener Tomate. Das Bier auf der Esplanada aus der Flasche trinken, wie die Arbeiter. Den Vorteil geniessen, dass man die Hose mit Tonflecken weiterhin anziehen kann, ohne dadurch aufzufallen.

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Hoffentlich kein Frosch

Tag 16. Bewölkt und Regen, so soll es sein heute. Das bedeutet hier jedoch etwas anderes als in Chur. Der Himmel gräulich, warm ist es trotzdem. Regen? Kommt vielleicht irgendwann. «Pottery workshop» gebucht, um den schlechten Wetter zu entgehen … Haha, am Strand hätte man liegen können!

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Kein glückliches Huhn

Tag 15. Ob ich, draussen am Tisch sitzend, schreiben möchte? Ja, auch wenn das junge französische Pärchen an mir vorbei läuft. Er hängt nun nasse Strandsachen auf, sie duscht. Irgendwie wenig Privatsphäre in diesem Haus. Ich ignoriere das gerade und trinke ein dunkles Bier, Sagres Preta.

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Aljezur

Tag 14. Ich möchte berichten: ein grossartiger Tag. Sogar die Taxifahrt nach Aljezur hat stattgefunden. Anruf, portugiesisches Geplapper, Durchstellen, englisch-portugiesisches Geplapper. Wo ich wäre? Bäckerei Sektor B. Alles klar?! Das Taxi kommt tatsächlich und bringt mich, trotz querender Schafherde, in die Stadt. In die – vom Fluss – zweigeteilte Stadt. Altes, ja, maurisches Aljezur mit Burg, neues Aljezur, zweckmässig, mit neuer Kirche. Das alte bietet natürlich zu viele Fotomotive, man muss sich zusammenreissen, um nicht jede Gasse, jede Ecke abzulichten. Traumhaft. Könnte auch irgendwo in Afrika sein.

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Noch kein Rentner

Tag 13. Água sem gás und Vinho verde, zurück in Vale da Telha. Davor Wandersachen gewaschen. Davor geduscht. Davor war ich in Arrifana. An sich ein vollkommen banaler Ort. Die kleinen, hübschen, alten, wenigen Häuschen kleben am Hang, oberhalb des schönen Strandes. Auf der Steilküste wird gebaut oder ist schon gebaut worden, gross, leicht protzig, mehrstöckig. Unpassend. Aber mit Blick auf das blaue Meer. Arrifana als Urlaubsort? Niemals. Auch wenn das Café «Sea You Surf» sehr sympathisch war, das Chicken toast, Galão und Walnusskuchen äusserst lecker.

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Bescheidenes Frühstück

Tag 12. Gestern Abend lag ich voller Zweifel im Bett: Fünf Wochen Costa Vicentina?! Wo bleibt die Abwechslung? Wieviel Abwechslung ist nötig? Oder meint man nur, dass man sie bräuchte? Es folgte eine Nacht mit wenig Schlaf.

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Aljezur. Und doch nicht.

Tag 11. Ich warte auf das Taxi nach Aljezur. Allerdings: Mit gewissem Entsetzen habe ich festgestellt, dass meine gebuchte Unterkunft gar nicht im echten, alten Aljezur liegt, sondern in einem Wohnviertel 8 km entfernt! Was habe ich mir dabei gedacht?! Nicht genau geschaut. Na gut, ist nicht mehr zu ändern. Dafür ist es näher am Fischerpfad. Meine Güte!

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Südwind

Tag 10. Südwind. Starker Südwind.

Vergeblich an der Bushaltestelle gewartet, auf einen Bus nach Carrapateira. Die Haltestelle an sich ist als solche erkennbar. Einen Fahrplan gibt es nur für die Linie Lagos – Sagres, alles andere muss man wissen. Nach längerem Googlen war klar: Der Bus fährt nur Montag bis Freitag nach Carrapateira. Planänderung also. Letztendlich eine gute Sache, musste nämlich wahrnehmen, dass der Wind heute einen fast von den Klippen wehte. Die Tour von Carrapateira zurück wäre furchtbar gewesen. Also Strand: Cordoama und Castelejo. Rote Flagge an beiden. Der vom Wind bodennah getriebene Sand wie Nadeln auf der Haut. Es liessen sich glücklicherweise auch windstille Plätze finden. Wilde Wellen, deren Schaumkronen vom Wind zurück Richtung Meer getrieben werden. Surfer, viele Surfer, die ihr Können unter Beweis stellen. Vereinzelt typische Strandbesucher. Kluge mit Strandzelt, andere mit Schirmchen. Ein (schadenfroher) Genuss, einem Paar zuzuschauen: Er hat unermüdlich mit dem Schirm im Wind gekämpft, sie hat nicht aufgehört zu meckern. Erst als sie es selber probiert, wird der Schirm aufgegeben; es wird nichts mit gemütlichem Picknicken am Strand.

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Kneipengenossen im Convívio

Tag 9. Ob es draussen neblig aussieht oder die Sonne blendet: die meisten portugiesischen Männer trinken zu ihrem ersten Kaffee einen Schnaps. An der Theke. Und manchmal noch einen.

Der dürre, ältere Koch aus dem Restaurant Pisco kommt nachmittags im Convívio vorbei, ein- bis zweimal, um ein Glas Wein zu trinken. Vermutlich verkraftet er es nur so, vegetarische Pizza zuzubereiten statt Muscheln, Oktopus oder Steak. Er nickt mir mittlerweile freundlich zu, wir sind Kneipengenossen, im Convívio.

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Dünen bei Carrapateira

Tag 8. Galão und ein Sandwich im Café Nascer do Sol, 7.20 Uhr. Um acht Uhr fünfzehn Treffen mit Ana Carla.

Wenn eine Windböe ins Fonte Velha fährt, ächzen die Dachbalken. Ein ehemaliges Landhaus, heisst es. Zuviel entfernt beim Renovieren? Heute ist hier Feiertag. Das helle Morgenlicht ergiesst sich über den Platz der Republik, es blendet bereits. Die Kirche verliert ihre Konturen in diesem Licht. Der Fernseher läuft, ein paar wenige Männer aus dem Ort kommen vorbei, um einen Kaffee zu trinken.

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