Speer – der höchste Nagelfluhberg Europas. Es heisst: 1951 m hoch, Gesteinskonglomerat, gehört zu den Appenzeller Alpen. Man kann so, oder so, oder so auf den Speer. Man kann aber auch über die Nordflanke hoch, blau-weiss T5, die offizielle Klasse des Wanderweges. Was das bedeutet, begreife ich eigentlich erst hinterher. Etliche Stunden später. Es erscheint mir wie ein Tagtraum. Das habe ich geschafft?
→ weiterlesenKüchennacht
Heimkommtag. Alpe Nimi – schon in die Vergangenheit gerutscht. Sie sitzt allerdings tief in meinem Herzen.
Gestern nacht kam ein Gewitter auf; eines, wie ich es noch nie erlebt habe, so heftig. Ich hatte ja Sternenbett gegen Zelt getauscht, und das Zelt hätte auch die paar Regentropfen ausgehalten, welche für die Nacht angekündigt waren. Gegen 23 Uhr wurde ich wach, das unglaublich helle Wetterleuchten über dem Wallis durchzuckte meine geschlossenen Lider. Ich dachte (im Halbschlaf): Falls das hierher kommt, wird es im Zelt nicht lustig. Habe mich daraufhin wieder angezogen, sogar Schuhe angelegt, und all meine Sachen im Flackerlicht des fernen Gewitters in den Rucksack gepackt. Dann bin ich eingeschlafen.
→ weiterlesenRituale
Der dritte Tag. Alle Wanderer sind weg. Das tägliche Ritual: Die Geissen steigen die Berghänge hinab und werden gemolken. Es wird Käse hergestellt. Streitlust, Dösen im Schatten, bei den Ziegen. Ich habe geduscht, ziehe die getragenen Sachen an, rieche nach Ziege, denn: so manche schubbert sich an mir.
→ weiterlesenTräge, heisse Stille
Der zweite Tag. Ich fühle mich kränklich, ähnlich einer leichten Erkältung, ein wenig müde. Ich habe geduscht, nachdem ich von einer Nera de Verzasca abgeschleckt wurde. Sie hat mit mir geschmust, aber auch spielerisch ihren gehörnten Kopf gegen meinen Kopf gestossen.
→ weiterlesenAlpe Nimi – Sternenhimmelbett
Die Wanderer sind weg. Geblieben sind die Geissen, die Alpangestellten und ich. In der Küche wird Zopfteig geknetet. Die zwei Esel ärgern die Ziegen oder einander. Den Wolf abgewehrt haben sie allerdings nicht. Dafür waren sie zwar auf die Alp geholt worden, sie blieben aber in Deckung.
→ weiterlesenGravel-Flow im Kiefernwald
Das Fazit gleich zu Beginn: Gravelbiker, vergesst den Spreewald und fahrt in die Lieberoser Heide!
Doch von Anfang an. Nach der zweiten Übernachtung gehöre ich anscheinend zur Stammkundschaft und darf beim Frühstück auf der Galerie Platz nehmen. Aber vielleicht sind auch einfach nur einige Leute abgereist.
→ weiterlesenDurch Spreewald und Błota
Also der Spreewald. Schönes Hotel mit noch schönerem Innenhof mit Fischteich. Gemütliches, rustikal eingerichtetes Zimmer im Nebengebäude – mit privater Sauna! Frühstück gibt es leider erst ab 8 Uhr. Der Frühstücksraum besteht aus einem Souterrain-Raum und einer umlaufenden Galerie, auf der auch das Buffet aufgebaut ist. Die Tische sind mit den Zimmernummern versehen. Zimmer 12 ist unten, die Treppen runter. Oben, also ebenerdig, werden die älteren Herrschaften plaziert. Auf den Tischen Thermoskannen mit Filterkaffee. Herrje, wie in der LPG-Kantine! Ob ich etwas anderes bekommen könnte? Die jung und schüchtern in der Ecke stehende Bedienung fragt lieber erst die Chefin. Die mustert mich. «Wat wollnse denn?» Und schon wird ein Latte macchiato serviert.
→ weiterlesen24 Stunden
Ja, ich wollte wissen, ob es zu machen sei, eine 24-Stunden-Wanderung. Besser gesagt: ob auch ich es ins Ziel schaffe. Habe ich.
Welche Erinnerung bleibt?
→ weiterlesenYabalulu
Tag 31. Strahlender Morgen, die Sonne geht auf und strahlt. Das Licht so hell, dass ein Schauen nur mit Sonnenbrille möglich ist. Unterkunft bezahlt. Noch ein Spaziergang im Hellen, ins Blau des Himmels und des Wassers. Lareu. Muss nicht mehr bestellen, nur noch nicken auf die Frage «The same?» Ich habe die Wanderschuhe hiergelassen, sie waren schon immer ein wenig zu klein. Und jetzt tragen sie eine dicke Staubschicht. Staub von hier. Soll er hier bleiben. Ich freue mich auf den Bus nach Lissabon, eine kleine Etappe Richtung Chur.
→ weiterlesenLangsamer Abschied
Tag 30. Langsam nehme ich Abschied. Die Ohrstecker rausgetan, das Makramee-Armband abgestreift. Der letzte Tag hier, morgen fahre ich nach Lissabon.
Das Abendessen gestern im B&B war fantastisch. Ein Traum an Geschmacksnoten. Ach, hätte das bloss nicht aufgehört!
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