Wer hat schon von Kerlaz in der Bretagne gehört? Es befindet sich in der Nähe von Locronan – diesen Namen findet man in jedem Reiseführer. Wir haben unser dem Namen nach «verführerisches» Zimmer bezogen – es ist sehr stilsicher eingerichtet – und haben dann zwei Stunden bei Weisswein im Garten verbracht. So kommt man an.
Unterwegs hierher haben wir Meneham besucht. Angepriesen wird es als wiederhergestelltes Fischerdorf, vorgefunden haben wir ein Mini-Disneyland, völlig überlaufen. Am wunderschönen Strand in der Nähe wird die echte Schönheit der Natur wieder sichtbar. Strand fast weiss, riesige Granitblöcke, blaues Meer.
Weiter zum höchsten Menhir Frankreichs (bei Kerloas), umgeben von grünen Feldern und halbhohen Bäumen. Immer noch beeindruckende 9,5 m hoch, 2 m hat er laut Erklärung durch einen Blitzschlag verloren. Früher galt er als prominente Landmarke. Heute hat er seine Bewunderer, zum Zeitpunkt unseres Besuches glücklicherweise ohne ehrfürchtig ihn umarmende Touristen. Das Foto gelingt, nur ein Hund stellt sich davor und schaut.
Es folgt der westlichste Punkt der Bretagne, laut Wiki auch Kontinentalfrankreichs: Pointe de Corsen. Weiter Blick in diesige Ferne, auf den Feldern ringsum singen unbeeindruckt Feldlerchen.
Weiter zum Pointe Saint-Mathieu. Sogar Reisebusse halten hier, nicht nur wir. Man kann es verstehen. Traumhafte Lage oberhalb des Meeres, Ruinen einer Kathedrale, immer noch mächtig trotz Unvollständigkeit, A-cappella-Gesang zwischen den Mauern schafft berührende Stimmung. In der Nähe zwei Leuchttürme, Steinhäuser, ein ummauerter ehemaliger Garten der Mönche. Es wächst nur noch Gras, aber es fällt nicht schwer, sich Gemüse darin vorzustellen.





Kein Gemüse, sondern leckere Crêpes haben wir gegessen, dazu dunkles Bier, ein spätes Mittagessen ist möglich – diesmal reizt uns kein geschlossenes Restaurant.
Die Fahrt nach Kerlaz erfolgt durch fast ausgestorben wirkende Dörfer, an für immer geschlossenen Gaststätten vorbei, hügelig grün und lebendig wirken die Felder. Es drängt sich die Frage auf: Was macht man hier?!
Nachtrag: Gestern waren wir an der Rosa Granitküste. Trotz bewölktem Himmel macht sie ihrem Namen alle Ehre. Mehr muss man dazu nicht sagen.












Kerlaz, Frankreich, 8. bis 12. Juni 2025

