Delikatessen in Verbania Intra

Das La Casera ist ein Delikatessenladen, in welchem Schinken von der Decke hängen. Schlaraffenland sozusagen.

Auf dem Weg nach Intra habe ich das mondäne Verbania Pallanza durchquert. Pallanza ist so hübsch, dass ich mich gefragt habe, wieso ich es noch nicht kannte. Na gut, ich wohne in Intra, im La Contrada, einem alten Stadthaus. Mein Einzelzimmer bezogen, mit Einzelfenster und Einzeldusche. Es wäre ungünstig, weiter an Gewicht zuzulegen mit solch einer Dusche.

Intra ist nicht mondän, allerdings lebendig italienisch nett. Mitten auf der Piazza Daniele Ranzoni befinden sich – in Kreuzform – steinerne Regenabflussteine, uralt und unbeachtet. Drumherum Tische und Stühle. Es ist wundervoll, in Italien kann man irgendwie rund um die Uhr essen und trinken. Zumindest Kleinigkeiten. Das tue ich jetzt, denn ich habe Hunger nach der Wanderung hierher. Ich bestelle Burrata mit Sardellen (auf solch eine Kombination wäre ich nie gekommen), dazu köstliches Brot, ein Glas Rotwein. Mehr braucht es nicht.

Ich fühle mich ein wenig einsam. Jetzt ein Gegenüber, mit dem man sich austauschen könnte, wäre schön. Zum Beispiel über die hiesigen Wälder. Sie sind «südlicher». Sehr viele Akazienbäume (duftend), Kastanien- und Birkenbäume, Farn kniehoch, Palmen. Es will mir scheinen, dass es sehr viele Wasserläufe gibt, es plätschert oft. Man trifft auf alte Steinmauern und Steinwege, oft moosbewachsen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, ich schwitze bei der kleinsten Anstrengung. Feuchte glatte Felsen, glitzerndes Katzengold, Kuckuck, Eichelhäher, der Ruf eines Raubvogels.

Hier in Intra auf der Piazza ist es laut. Stimmengewirr, Gläserklappern, Autos fahren vorbei, im Hafen bubbert ein Schiff. Störend ist es nicht. Tauben und Spatzen lauern auf Brotkrümel. Es ist erst 17.34 Uhr, und ich bin müde. Womöglich ob der vielen Eindrücke.

Intra, Verbania, Italien, 12. Mai 2025