Tag 29. Café Lareu. Davor üppiges Frühstück im B&B. Noch davor, vor acht Uhr, ein Espresso in einer Kneipe. Einheimische und Polizeiangestellte am Tresen. Das ist ein Morgen hier. Pech, wer Frühaufsteher ist, Frühstück gibt es erst ab 8.30 Uhr, in der Unterkunft.
Jetzt, eine Stunde später, auf dem Weg ins «Lareu», wirkt Vila Nova de Milfontes wie ausgestorben. Die nichtarbeitenden Besucher schlafen noch. Gestern abend im Restaurant «Stressfree» wird mir bei einem Schwätzchen mit den Inhabern bestätigt, dass der innere Alentejo viel spannender sei, Geschichte atme, etwas Kultur biete. Und auch, dass die meisten Wanderer verbissen die Etappen absolvieren, ohne länger in den Örtchen zu verweilen. Da musste ich lachen, ja, den Eindruck hatte ich auch. Andererseits, wenn die Örtchen nichts bieten ausser weissen Häuschen und einem Restaurant, warum sollte man dann länger verweilen?
Ich mag nicht mehr wandern, meine Augen sind satt von Dünen, Buchten, Büschen. So satt wie mein Bauch vom vielen Essen.
Vila Nova de Milfontes, Portugal, 17. bis 22. Juni 2024