Tag 18. Sonntag morgen um 7.30 Uhr auf dem Platz «1. Mai». Brunnen nach wie vor ohne Wasser, dafür geschmückt mit leeren Bierflaschen. Bierflaschen zuhauf auch neben den Abfalleimern. Samstagabend ist demnach Biertrinkabend am Hauptplatz.
Ich warte und hoffe, dass das Café Casa Verde um acht Uhr öffnet. Bis dahin italienisches Telefongespräch auf dem Balkon des Guesthouses hinter mir. Schwalben über dem Ort. Ein Sushi-Restaurant gegenüber und ein indisches Lebensmittelgeschäft. Später wird darin ein Inder mit Turban sitzen. Der Italiener unterhält das halbe Dorf und seine Zimmernachbarn wohl sowieso.
Der Taxifahrer, mit dem ich dreimal unterwegs war, ein alter Herr, trug immer Stoffhosen, ein langärmliges Hemd und Strickjacke. Im Fahrersitz lag er mehr, als dass er sass, hatte jedoch alles im Griff. Er betonte jedesmal, wie schön die Landschaft hier wäre und die Orte. Ich hingegen beginne zu verstehen, warum so viele Portugiesen auswandern …
Ein Jogger mit Kopfhörer quert den Platz; dabei trampelt er wie ein Elefant. Das kann er aber nicht hören. Um 7.40 Uhr wird vor dem Café gefegt. Das freut mich, es weist auf das Öffnen hin.
Odeceixe, Portugal, 8. bis 14. Juni 2024
