Tag 1. Die Reise hat begonnen. Sprüngli Café, Flughafen Zürich, erneut. Diesmal Lissabon als Ziel und nicht Athen. Fünf Wochen Ferien, Start ist erfolgt. Es regnet, der Himmel ist grau, in Chur und hier auch. Die riesige Glasfassade unter dem Schriftzug «Flughafen Zürich» wird gereinigt, Regentropfen und Putzwasser perlen herab. Mühsam, im Buchladen hier noch zwei Taschenbücher zu finden, die man eventuell gerne lesen würde.
Im Zug nach Zürich beschäftigte Reisende, wohl auf dem Arbeitsweg: Laptop, Handy, Kopfhörer. Keiner schaut, keiner spricht. Drei grosse Pralinen und eine Cola als Frühstück einer zierlichen Blonden mit dem Auftreten einer Bäuerin. Mir gegenüber eine junge Frau mit müdem Blick; sie hört Musik und liest einen englischen Liebesroman. Dann frühstückt sie, immerhin Müesli. Sie wird mit Joghurtspuren um den Mund in die schicke Grossstadt aussteigen.
Dann bin ich da, da, da. Lissabon-Oriente. Zimmer im Olissippo top, ebenso der Bombay Gin in der Bar. Sonne und warm. Auf den Besuch des Aquariums verzichte ich, alle Kinder Lissabons scheinen dahin unterwegs, in gelben T-Shirts, so findet man sie vielleicht schneller zwischen den Fischen.
Parque das Nações heisst das sanierte Hafengebiet. Grünflächen, öffentliche Kunst, Spazierwege. Shoppingcenter. Einen Besuch wert. Und dennoch: Findet man hier etwas, das unbedingt zu Lissabon gehört? Ich denke ja: die beeindruckend lange Brücke Vasco da Gama über den Tejo, 17,2 km. Es soll auch ausgezeichnete Restaurants hier geben. Ich habe keinen Hunger.
Lissabon, Portugal, 23. bis 24. Mai 2024