Graues Sagres

Tag 4. Natürlich habe ich auf das Frühstück um halb neun verzichtet. Hielt mich für besonders schlau, bereits um sieben Uhr ein Taxi nach Sagres zu nehmen, nur um festzustellen, dass die Stadt im grauen Nieselregen versinkt. Öde, öder, Sagres. Um acht Uhr eröffnet immerhin ein Spar; ich kaufe Wasser. Kurz nach acht öffnet ein Café, ich bestelle Galao und Gipfeli. Die Rettung, meine Depression hält sich in Grenzen.

Ein Streifen Himmel erhellt sich, ich laufe los, schliesslich habe ich in der Schweiz wandern bei schlechtem Wetter geübt. Und dann: die Sonne, Sonne, Sonne.

Am Ende sind es 26 km, 6 Stunden Gehzeit, anspruchsvoll der Weg, zumindest mehr als gedacht. Hatte Gefallen daran. Büsche, Artischocken, Gräser, Blumen, stetiger Wind und Vogelgezwitscher. Und das Branden der Wellen. Weisse Strände, schattenlos, Blau des Meeres. Rauf und runter, rauf und runter. Weite. Ungehinderter Blick in die Ferne.

Zum Abendessen Feijoada: Bohneneintopf mit Oktopus. Zufrieden bin ich.

Lagos, Portugal, 24. bis 27. Mai 2024