Pizza und Platzregen

Nach der grossen Wanderung am Vormittag meldet sich der grosse Hunger. Laut Wetter-App ist erst am Abend mit Regen zu rechnen, somit liegt eine kleine Ausfahrt nach St. Luzia in die wohlbekannte Pizzeria locker drin. Flussabwärts und bei leichtem Gegenwind ist nach einer Stunde das Dorf erreicht, wo man die schöne Aussicht über die hier zu einem See geweitete Soča bestaunen kann.

Die Terrasse des Restaurants ist mit misstrauisch dreinblickenden Leuten besetzt, so dass ich mich nach drinnen verziehe. Der Kellner kann deutsch und serviert alle Bestellungen mit einem fröhlichen «Ja bitte!» Die Pizza ist wie erwartet sehr schmackhaft und wohltuend. Leider verzeiht das enge Fahrraddress keine Formfehler: Um kein Aufsehen zu erregen, ziehe ich also beim Hinausgehen den Bauch ein und schreite schlank und souverän über die Terrasse von dannen.

Die Aussichten auf dem Rückweg sind wegen des tieferen Sonnenstandes sogar noch besser. Vielleicht liegt das auch am Kontrast zwischen dem knalltürkisen Wasser und den dunklen Wolken, die sich hinten über den Bergen auftürmen? Und wieso kommt der Wind schon wieder von vorn? Kurz nach Tolmein bläst er urplötzlich sehr heftig, und auch die Regenwolken sind herangekommen. Blöde Wetter-App! Und eine Regenjacke habe ich natürlich auch nicht dabei. Ab in den Turbomodus und schnellstmöglich nach Hause! Aber es reicht nicht. Schon kurze Zeit später muss ich mich in einen Geräteunterstand flüchten. Inmitten von musealem Gerümpel warte ich den schlimmsten Guss ab. Nach rund einer halben Stunde tröpfelt es nur noch.

Karfreit, Slowenien, 25. Mai bis 1. Juni 2024