Trotz reichlichem, regionalem, leckerem Frühstücksangebot machen wir uns bald auf. Chur ruft mit lauter Stimme.
Es geht Richtung Meran und durch den Vinschgau mit Tausenden von Apfelbäumen. Die Früchte leuchten gelb und rot, es ist Erntezeit. Kleine, sehr schmal gehaltene Traktoren mit Hänger sind beladen mit grossen grünen Kisten voller Äpfel. Teilweise sind die Kisten so hoch gestapelt, dass man sich wundert, wie Kurven gemeistert werden können. Der Autoverkehr auf den eher schmalen Strassen ist enorm, das würde mich davon abhalten, hier logieren zu wollen. Die Landschaft ist sehr hübsch; hat man jedoch den Eindruck, einen Apfel erstmal mit einer Pferdebürste von Abgasen reinigen zu müssen, so trübt das das Erleben.
Die Freude ist sehr gross, als wir in Müstair ankommen, am Kloster vorbei, über den Ofenpass, nach Zernez. Mühselig wird es am Flüelapass, er steigt auf 2 383 m, und es findet ein Fahrradrennen statt. Darauf achtend, keinen Sportler mitzunehmen, erreichen wir Davos.
Bei Triest habe ich Pinien, Zypressen und blühende Sträucher bewundert; bei Müstair war alles noch schön grün. Am Flüela herrscht bereits tiefer Herbst mit seinen Farben, hohe Gipfel tragen schon etwas Schnee. Der Calanda ist von weisser Zierde noch verschont. Willkommen daheim.
23. September 2022, Trient – Chur