Ich habe mir einen Rosenkranz gekauft, blaue durchsichtige, glänzende Kugeln. Die Überlegung dabei war, ob eine Nonne sich solch eine Art zulegen würde, so glänzend, glänzender als die Gebete?
Übernachtet habe ich in der Zelle der ehemaligen Schwester Martha. Ob diese Martha auch so geschäftig war? Auf dem Nachttischchen eine kleine Flasche Weihwasser. An der Wand ein grüner, hübscher Rosenkranz, ebenfalls der von Martha gewesene. Nicht käuflich, wie es richtiggestellt wurde. Daher der Aufwand der äusserst netten Frühstücksdame, mich auf Schleichwegen am Sonntag in den geschlossenen Klosterladen zu führen. Ah, da wurde ein Schrank geöffnet, und an der inneren Tür hingen verschiedene in Handarbeit gefertigte Rosenkränze. Der blau leuchtende ohne Preisschild und so auffällig … Er musste es sein.
Nun, das Kloster Maria der Engel war meine Endstation an diesem Tag. Das Wetter wolkig bis heiter, düster bis freundlich, kein Regen. Spannende Licht-Bilder. Wunderhübsche grosse, blühende Obstbäume, freistehend auf Wiesen. Keine geregelten Reihen wie am Bodensee. Eine echte Blüescht-Wanderung.
Ich habe dazu gelernt: vor einer zu überquerenden Mutterkuhweide auf ein wanderndes Ehepaar gewartet und höflich um Mitgeh-Gelegenheit gefragt. Aber ja, gerne. Dass sie schnurstracks auf die Kälbchen zugehen, nur weil diese gerade auf dem Wanderpfad lagen, fand ich bedenklich. Und tatsächlich, Mutterkuh brüllt ihr Muuuh und kommt angerannt, eine andere mit dazu. Meine Empfehlung: vielleicht sollten wir jetzt einen Bogen um die Kleinen schlagen. Hat geholfen. Nun ja, das hätte ich alleine auch noch hinbekommen, aber der Mut dazu … Das Ehepaar hatte Mut, aber so … Wie dem auch sei, ich musste nicht umkehren. Ach ja, weiter, weiter … hatte grosse Sehnsucht zu laufen.
Welch ein Panorama auf den Alpstein von der Hohen Buche aus! Staunen macht sich breit. Trogen fand ich toll, auf dem Weg hierher.
23. April 2022, Goldach – Appenzell, 26 km, 6 h 21 min, 1360/1040 Hm
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