Ozongwindi

Das Haupthaus der Ozongwindi Lodge ist auf einem Felsen errichtet. Die offene Eingangshalle erscheint gigantisch. Der Boden ist weiss gesprenkelt: Hoch oben unterm Dach nisten Vögel, zum Leidwesen der Chefin. Unter dem Felsen wohnt eine Stachelschweinfamilie, die abends mit Gemüseabfällen hervorgelockt wird.

Wir bewohnten einen wunderschönen Bungalow. Aufbau und Ausstattung verströmten fantastisches afrikanisches Flair, zumindest nach unseren Klischeevorstellungen. Wahrscheinlich wohnen nur die Touristen so.

Einen Steinwurf entfernt liegt der ausgetrocknete Khan-Rivier. Gleich am ersten Tag unternahmen wir eine längere Wanderung durchs Flussbett. Wir fanden ein Oryx-Geweih, leider zu gross für die Souvenirsammlung.

Gemütliche Nachmittage auf der Panoramaterrasse. Direkt davor war ein künstliches Wasserloch angelegt, das die Tiere anlockt. Wer braucht schon Etoscha?

«Kennen Sie schon unsere Stachelschweine?» Aha, es sind neue Gäste eingetroffen. Alle ausser uns sind auf der Durchreise, bleiben nur eine Nacht. Sie verpassen etwas.

Es ist Zeit fürs Abendessen. Meistens gibt es Braten vom einheimischen Wild. Wir haben mittlerweile schon fast alle Arten durchprobiert. Sehr schmackhaft.

Danach geht es zurück auf die Terrasse. In der Dunkelheit kommen die meisten Tiere. Ist vielleicht das echtes Afrika oder wieder nur Klischee?

An einem der Tage unternahmen wir einen längeren Spaziergang ins Feld. Die beiden Farmhunde kamen mit. Alles war friedlich, still, schön. Wir haben etliche Stachelschweinstacheln aufgelesen.

Zum Abschied bekamen wir ein Paar Warzenschweinhauer geschenkt, frisch herausgebrochen und beunruhigend lang und schwer.

Ozongwindi Lodge, Namibia, 4. bis 7. September 2018