Reykjavík zwischen Hallgrímskirche und Hallgrímskirche

Am Sonntagmorgen stattete ich der Hallgrímskirkja, der grössten Kirche Islands, einen Besuch ab. Das Gebäude macht von aussen einen ansprechend futuristischen Eindruck, innen herrscht wohltuende Nüchternheit. Während ich vom Gottesdienst sprachtechnisch natürlich nichts verstand, klang die Orgel gar nicht schlecht, das machte Lust auf den Abend …

Vor der Kirche posiert der Wikinger Leifur Eiríksson. Das Standbild ist ein Geschenk der USA, denn Leifur war schon ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus nach Amerika gesegelt und hatte eine Siedlung angelegt, die allerdings später wieder aufgegeben werden musste.

Am Tjörnin

Ich spazierte nun in die Innenstadt hinab. Obwohl im Raum Gross-Reykjavík fast zwei Drittel aller Isländer leben, ist die Stadt nicht besonders gross, und die wenigen Sehenswürdigkeiten können gut zu Fuss abgelaufen werden. Ich erspare mir eine Aufzählung, denn die kann man in jedem Reiseführer nachlesen. Auffällig war die Tatsache, dass viele Läden am Sonntag geöffnet haben, vor allem solche, die auf Geschäfte mit Touristen hoffen. Einen guten Überblick über die ganze Stadt bekommt man übrigens vom etwas abseits gelegenen Aussichtshügel Perlan. Auf dem Weg dorthin passierte ich das «Stadion» des Fussballklubs Valur, eines der erfolgreichsten Vereine Islands. Dieser Sportplatz hat nur eine kleine Tribüne und ist ansonsten von Zäunen umgeben, doch alles ist mit Werbung und stolzen Vereinsinsignien zugepflastert. Vor solch einer Kulisse wird also in Island um Meistertitel gekämpft.

Die Orgel in der Hallgrímskirkja

Nachdem ich den Tag durch die Stadt schlendernd verbracht hatte, ging es am Abend noch einmal in die Hallgrímskirche. Im Rahmen eines Orgelfestivals trat eine Künstlerin aus Wien auf. Sie spielte hauptsächlich düster-dramatische Stücke von Liszt, die ich zum Teil schon kannte und die mir gut gefielen. Die Orgel ist vielleicht nicht mit denen in kontinentalen Kathedralen zu vergleichen und schien in einigen Registern Mühe zu haben, doch insgesamt war es eine tolle Aufführung und somit ein gelungener Abschluss meines Aufenthalts in Reykjavík. Morgen geht die Reise weiter.

Island, 7. bis 14. Juli 2011