Nach Norden!

Färöische Flagge auf der Norröna

Nachdem mich eigentlich alle bisherigen Reisen in den Süden geführt hatten, sollte es diesmal in die andere Richtung gehen. Schon seit längerem war Island ins Blickfeld geraten, und jetzt sollte es endlich soweit sein. Nach einigen Abklärungen hatte ich mich für eine Fahrt mit der Autofähre entschieden, die praktischerweise auch einen dreitägigen Aufenthalt auf den Färöern ermöglichte.

Die Norröna der färöischen Symril Line, das einzige Schiff, das diese Route befährt, legt jeden Samstag im dänischen Nordseehafen Hirtshals an. Schon drei Stunden vor Abfahrt war ich am Kai und reihte mich in die Schlange der Wartenden ein. Ein bunt gemischter Fahrzeugpark war vertreten: von aufgemotzten Hochlandjeeps bis zu unauffälligen, aber ebenfalls randvoll beladenen Familienkutschen. Die Norröna ist ein recht beeindruckender Kahn: 165 Meter lang, acht Decks und durchaus komfortable Ausstattung. Die Einweisung ins Parkdeck ist eine Wissenschaft für sich. Hier wird um jeden Zentimeter gekämpft. Die wahre Dramatik sollte sich aber erst bei der Ankunft offenbaren.

Über den Verlauf der Fahrt nach Tórshavn gibt es nichts Nennenswertes zu berichten …

Erst beim Ausschiffen wurde es wieder abenteuerlich, als hunderte Reisende zu ihren Autos drängten, aber mangels Platz die Türen nicht öffnen konnten! Irgendwie klappte es am Ende aber doch, und so befuhr ich am Sonntag um 22.30 Uhr Ortzeit färöischen Boden. Die Stadt Tórshavn ist nicht gerade riesig, und so fand ich trotz Dämmerung, Nebel und nichtfunktionierendem Navigationssystem recht unkompliziert mein Hotel. Auf einer Anhöhe gelegen, hat man von dort einen schönen Blick über die Stadt – sofern kein Nebel herrscht. Leider endete die Sicht heute Nacht nach wenigen Metern auf einer Schafweide direkt vor dem Fenster.

Tórshavn, Färöer, 3. bis 6. Juli 2011