Schafe vor Le Mont-Saint-Michel

Suite Agatha, wunderschön, bis ins Detail geschmackvoll eingerichtet. Allerdings ohne Möglichkeit, die Sachen aus dem Koffer zu verstauen. Der Durchschnittsgast bleibt vielleicht ein Wochenende mit kleinem Gepäck.

Die letzten zwei Tage verschmelzen fast zu einem einzigen Tag voller Eindrücke, die man kaum noch auseinanderhalten kann.

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Notre-Dame de Chartres

Da, in Chartres. Berühmt für die Kathedrale, Unesco-Welterbe, laut Wikipedia ein einflussreiches Beispiel der Gotik. Die Kathedrale ist beeindruckend! Stunden oder Tage bräuchte man, um sich all die Details anzuschauen. Ich begnüge mich mit einem ersten Durchgang; später, im schönsten Abendlicht, erneute Betrachtung von aussen.

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Auxerre – mit Fachwerkhäusern

Auxerre, als Zwischenstopp mit Übernachtung gedacht auf dem Weg zum Mont-Saint-Michel, entpuppt sich als wundersam schöne Stadt. Nicht alle Häuser befinden sich in bestem Zustand, bei weitem nicht. Täten sie es – wir befänden uns in einer Bilderbuch-Altstadt! Fachwerkhäuser in allen Arten, Farben und Gestalten, man kann sich nicht sattsehen. Dazwischen Steinhäuser mit grossen Fenstern und ebenso grossen Holzfensterläden in pastellenen Farben. Enge, sehr enge Gassen und eine mächtige Kathedrale. Der helle Sandstein der Häuser und Kirchen blendet das Auge bis zu Tränen im Licht der durchbrechenden Sonne. Gerüche in den Strassen, die man so nicht kennt: modrig, blumig, fremde Speisen. Der Fluss Yonne fliesst träge dahin, und im Abendrot spiegelt sich darin die Kathedrale. Der Autoverkehr zum Feierabend rasant und laut in den engen Strassen, es heisst gut achtgeben bei jedem Überqueren oder Richtungswechsel. Nach 22 Uhr wird es ruhig.

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Uetliberg zum Hinfallen

In 0,1 Sekunden flach auf dem Rücken zum Liegen kommen, funktioniert unter bestimmten Umständen.

Es ist ein nebliger, feuchter Herbsttag, aus dem Kühe schemenhaft rausschauen und kauen. Mammutbäume säumen den Einstiegsweg; sie werden noch ein wenig wachsen müssen, bis sie ihrem Namen alle Ehre machen, hübsch sind sie auch in klein. Dann beginnen die angekündigten verschlungenen Pfade um den Uetliberg. Diese Pfade sind einsam, schmal und glatt wie Schmierseife. Jeder Stein, jede Wurzel ist nass und glitschig. Junge Bäumchen, hohes Gras, Büsche und auch mal ein dornenbewachsener Zweig, an denen man sich festhält, verhindern ein Rutschen den Hang abwärts. Keine grossen Höhenunterschiede, angenehm wäre es trotzdem, nicht hinunterzugleiten. So wird aus einem Spaziergang bei trockenem Wetter eine kleine herausfordernde Tour. Der Wald mystisch schön, bunt, nebelverhangen. Ich meistere Meter um Meter, nehme mich in acht vor glatten Stellen, wage mich jedoch unbedacht auf ein Holzbrett, welches eine morastige Stelle überquert. Ich setze an zum ersten Schritt und – da liege ich. So schnell war ich noch nie in ganzer Länge auf dem Boden. Der Rucksack verhindert grösseres Weh, und ich stehe auf, etwas verdutzt und verlegen lächelnd. Ja, ich kann weiter, nichts passiert … Nur die Erdflecken auf meiner Hose deuten das Missgeschick an.

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Macun-Seen – mit Eiskristallen

Die Erinnerungen an die Macun-Seen vom 19. August 2023, also mitten im Sommer, sind mir noch gegenwärtig im Gedächtnis. Damals haben wir unsere erhitzen Füsse in kaltes Wasser getaucht – eine Wohltat. Heute, am 19. Oktober 2024, sind Handschuhe und Mütze eine Wohltat. Die Seen liegen in der verschneiten, weiten, einsamen, wilden Hochebene. Die Unwirtlichkeit der Landschaft beeindruckt mich tiefer als das Türkis und das Grün des Sommers. Spuren von Gemsen und Schneehühnern im Schnee lassen staunen. Leben in der eisigen Einöde ist also möglich; Grasbüschel, umhüllt von klarer Eisschicht, deuten eine Möglichkeit an, Nahrung zu finden.

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Winterherbst in S-charl

Drei Tage im leuchtend gelben, herbstlichen Tal S-charl. Schlagworte, die im Herbst, in den Bergen, in Graubünden auch mal ihre Gültigkeit verlieren können. Nachträgliche Umbenennung in «Winterwandern mit Sichtung einzelner Pilze» wäre angebracht.

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Edelweiss-Fülle

Überrascht wird man natürlich dann, wenn man etwas nicht erwartet. Oder keine Vorstellung von einer Gegend hat. Avers – Innerferrera? Was das wohl bieten wird?

Schon alleine die Busfahrt nach Cresta lässt das Herz schneller schlagen vor Freude, denn die Anblicke unterwegs versprechen eine wilde, relativ einsame Gegend. Das Versprechen wird von der Landschaft eingehalten und übertroffen. Die gefühlte Weite beeindruckt, die Sicht über viele Berggipfel und in Täler erfreut, und die Fülle an Edelweiss versetzt in Erstaunen. Hat man sich bis dahin beim Anblick von einem Edelweiss schon vergnügt gezeigt, so wird man hier reichlich belohnt.

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Alp de Naucal

Bereits im Bettchen. Ristorante/Hotel V. in Rossa, fein gegessen und getrunken, davor geduscht. Eine echte Dusche mit heissem Wasser, nach fast drei Tagen Unterwegssein und Katzenwäsche ein Genuss. Ich spüre deutlich meine Beine und ihre Leistung. Morgen steht noch eine Wanderung an, ich werde vermutlich kneifen. Die Wanderschuhe sind bis morgen früh bestimmt nicht trocken.

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